Wald

Mik war mal wieder im Wald unterwegs. Wie so oft in letzter Zeit solange es Tag war. Er sass auf einem der Bäume und genoss die Stille des Waldes. Wenn er so in das Grün sah, hatte sich nicht viel verändert seid seiner Kindheit hier. Manchmal bildete er sich sogar ein die Pferde zu hören, auf denen die Jagdgesellschaft zurückkehrte. Früher war es sein grösster Traum gewesen mitreiten zu dürfen. Jeder der mit ritt wurde in der Gesellschaft gleich gehoben, hatte eine Chance auf ein Besseres Leben bekommen. Doch das war ihm nie passiert. Stattdessen hatte er dies gekriegt. Dieses Leben als eigentlich Toter um ihm die Süsse des Tages zu geben doch ihn jede Nacht wieder in die Abgründe des Todes zu ziehen. Und so sass er hier, genoss die Nachmittagssonne, doch seine Gedanken waren schon weiter weg. Hinter dem Sonnenuntergang, im Reich des Todes.

Ich saß im Türrahmen des Internats, versuchte, meinen Durst zu kontrollieren. Doch leider war das nicht unbedingt einfach, wenn man als Vampir fast zwei Monate nicht getrunken hatte. So stand ich mit einem stummen Seufzen auf und lief los Richtung Wald. Jetzt, wo mich die anderen, die auf dem Hof waren, noch sehen konnten, lief ich in menschicher Geschwindigkeit, denn die anderen wussten nicht, was ich war. Doch kaum hatten mich die Schatten der Bäume verschluckt, wurde ich schneller und schoss zwischen den Stämmen hindurch. Ich folgte der Spur eines Pumas, der sich mal in das Gebiet hier verirrt hatte, und fand ihn schließlich auf einer kleinen Lichtung. Das Mik auf einem der nahen Bäume saß, registrierte ich erstmal nicht. Ich umkreiste die Raubkatze und stürtze mich dann - getrieben vom Blutdurst - auf sie. Ihre Krallen rissen meinen Arm auf, doch das machte mir im Moment nichts. Meine Zähne gruben sich in die Kehle des Tieres und das warme Blut rann mir durch den Mund. Ich schloss die Augen und trank, bis ich genug hatte. Das Tier lebte noch, und es würde das ganze auch überleben. Ich richtete mich auf und leckte mir das Blut von Lippen und Zähnen. Mein eigenes Blut rann über meinen Arm, färbte das cremefarbene Shirt dunkelrot.

Mik hörte Blätter rascheln und dann kam die Raubkatze. Er musterte sie ohne Angst, da er ja eh tot war. Doch dann raschelte es noch mal und ein Vampir rannte auf die Katze zu. Sie griff die Raubkatze an und trank ihr Blut. Mik sah weg. Er war es sich gewohnt Vampire um sich herum zu haben. Dieses Mädchen kannte er nicht Persönlich aber von seinen nächtlichen Spaziergängen wusste er dass sie eine Vampirin war. Erst als er Hörte wie das Tier wieder verschwand sah er nach unten. Marina war verletzt, das sah man an ihrem T-Shirt. Jedoch wusste Mik nicht ob es so gescheit war sie jetzt an zu sprechen. Dennoch sprang er vom Baum herunter und sagte: "Hey"

Ich ließ den Arm locker herabhängen, um die Blutung nicht noch zu verschlimmern, drückte jedoch oberhalb die Ader ab. Als eine männliche Stimme mich ansprach, erschrack ich fürchterlich und sprang vor Schreck gut drei Meter zurück, ihm jetzt zugewandt. Als ich an seinem Geruch nach Tod erkannte, das er ein Geist war, wich ich noch einen Meter zurück, in meinen Augen stand nackte Angst. Ich hatte keine gerade guten Erfahrungen mit Geistern gemacht, denn sie konnten verschlagen und hinterlistig sein. Sehr hinterlistig und verschlagen. Misstrauisch und panisch beobachtete ich ihn, vergaß meinen Arm. Mittlerweile war mein ganzer Ärmel blutgetränkt und mein Blickfeld bekam flimmernde Ränder vom Blutverlust, doch ich wollte nicht riskieren, ihn aus den Augen zu lassen. Erst als ich schwankte sah ich ein, das ich etwas tun musste, und lehnte mich mit der unverletzen Schulter an einen Baum. Dann drückte ich wieder die Ader ab, doch mit dem Blut verließ auch die Kraft meinen Körper.

Mik zuckte zusammen, als sie plötzlich weg sprang. Doch dann entspante er sich wieder. Doch was er nicht kapierte, war der ängstliche Ausdruck in ihren Augen. Wie sollte ER ihr bitte etwas antun? Doch er sah, dass es ihr nicht gut ging. Sie begann zu schwanken und musste sich gegen einen Baum lehnen. Heilten Vampire nicht eigentlich schneller? Ach egal. "Tut mir leid wenn ich dich erschreckt hab. Ich wollte da snicht. Alles okey bei dir? Kann ich dir irgendwie helfen? Du siehst ziemlich krank aus", sagte er und lächelte leicht. Hoffentlich würde sie nicht schon wieder erschrecken. Er hatte ihr doch nichts getan. Und das würde er wohl auch kaum jemals tun.

Ich spürte ein leichtes Prickeln und Ziehen in meinem Arm, als die Heilung begann. Ich hörte ihm zu, obwohl mein Blick auf die Wunde geheftet war. Dann jedoch sah ich ihn an und lächelte vorsichtig, zögernd. Ich wusste noch nicht, ob ich ihm soweit vertrauen wollte, das ich die Verteidigung aufgab, doch im Moment würde ich eh nicht gut kämpfen können. Als die Wunde sich größtenteils geshclossen hatte, begann auch mein Kreislauf sich zu erholen, mein Sichtfeld wurde wieder klar und mein Gleichgewicht war auch wieder hergestellt. Nun stand ich wieder sicher auf beiden Beinen, ohne eine Stütze zu benötigen. Ich musterte ihn und kam zu dem Schluss, das ncihts auf einen Angriff seinerseits hindeutete. Also gab ich die Verteidigung doch auf und entspannte mich. Langsam ging ich zwei Schritte auf ihn zu, dann blieb ich stehen. Auch wenn ich jetzt nciht mehr so misstrauisch war, auf Kuschelkurs war ich noch lange nicht.

Mik sah wie die Heilung an ihrem Arm endlich begann und innerhalb weniger Augenblicke war die ganze Wunde verschwunden. Die Vampirin sah inzwischen zu ihm rüber und lächelte leicht. Er erwiderte das Lächeln und er sah zu, wie sie sich wieder fest auf beide Beine stellte. Sie schien ihn zu Mustern. Weshalb sie wohl Angst vor ihm hatte? Er hatte keine vor ihr. Nun, Mik hatte eigentlich gar keine Angst vor nichts, da er ja nicht noch toter werden konnte. Jedenfalls hatte er keine Angst vor nichts physischen. Psychisch sah es da schon anders aus. Langsam kam sie zwei Schritte näher und blieb dann stehen. Sie schien etwas weniger misstrauisch doch gesagt hatte sie immer noch kein Wort. Obwohl sie Mik ja eigentlich einiges gefragt hatte... Er sah sie an und beschloss dann es noch einmal zu versuchen. "Ich bin Mik", sagte er deshalb und lächelte leicht. Sie sollte keine Angst haben, ER würde ihr garantiert nichts tun.

Ich wusste seine Bemühungen, mir ein Gefühl der Sicherheit zu geben, wirklihc zu schätzen, aber trotzdem. Wenn es ihm gelingen würde, dann würde er viel Geduld mitbringen. Schon aus Prinzip vertraute ich Fremden - vor allem männlichen Geschlechts - gar nicht bis langsam. Was es bei ihm sein würde, wusste ich noch nicht. Noch immer herrschte in meinen Augen die misstrauische Kälte in meinen braunen Augen. Sie funkelten leicht, der Vampir in mir lauerte noch immer sprungbereit, war bereit, mcih wieder zu übernehmen und sich auf den Jungen zu stürtzen. Daran würde auch dieser furchtbare Geruch nach Tod, der ihm anhaftete, nichts ändern können. Als er mir seinen Namen verriet neigte ich den Kopf grüßend, ohne den Blick von ihm zu wenden. Der Wald rauschte leise um uns herum und vereinzelt wurde der Schrei eines Vogels laut. Er wusste ja nicht, das ich stumm war, aber ich würde ihm auch so nicht meinen Namen sagen. Noch nicht. Vielleicht später einmal. Denn mit den Namen hatte es damals auch angefangen.

Mik verdtand das nicht. Er hatte sich doch Mühe gegeben ihr keine Angst zu geben. Und trotzdem kam sie nicht auf die Idee vielleivht auch mal etwas zu sagen. Mik sah sie an und sagte dann: "Ich störe anscheinend. Entschuldige die Störung bei deiner Jagd"". Er nickte ihr novhmal zu und drehte sich dann um um zu gehen. Wieso sollte er auch bleiben. Anscheinend wollte sie ja nicht dass er da war. Und mik war so höflich sie nicht länger zu bedrängen. Er fragte sich wirklich, was er falsch gemacht hate. Er war doch nett gewesen oder?

Plötzlich von Panik begriffen sprang ich vor und hielt ihn am Arm fest. Mein Unterbewusstsein sträubte sich heftigst dagegen, jetzt allein gelassen zu werden. Meine kühlen Finger shclossen sich um seinen Oberarm, nicht so fest, das es ihm wehtun würde, aber fest genug, das er die Dringlichkeit bemerkte. Mit einem Blick flehte ich ihn an zu bleiben. Dann ging ich in die Knie und schrieb in die weiche Erde "Stumm". Dann deutete ich auf mich und senkte beschämt den Kopf. Es war mir komischerweise peinlich, es zuzugeben, es von mir aus zuzugeben. Wenn andere es bemerkten war es lange nicht so schlimm.